Kubas Eigenarten

Ein Bus-Ticket kaufen

Reist man mit dem staatlichen Busunternehmen Viazul, sollte man sich am besten am Vortag schon ein Ticket kaufen. Man kann nie wissen, wie lange es dauert.

Die wartende Schlange erkennt man als solche nicht. Man betritt den Raum oder die Verkaufshalle und fragt nach „Ultimo“, also Letzter. Derjenige, der sich meldet, an diesem orientiert man sich und wird selbst zum Ultimo. Und es funktioniert tatsächlich. Bei jedem Ticketkauf mussten wir unsere Pässe vorlegen, dass man genau nachvollziehen kann, wer wann wohin fährt. Vom Zug fahren wurde uns abgeraten, da diese sehr unpünktlich verkehren sollen. Unpünktlichkeit ist in Kuba jedoch relativ normal.

Geld wechseln

Tja, Geld wechseln in Kuba, das ist so ein Erlebnis. Wir haben es erlebt, dass der Bankautomat nicht ging, dass andere Touristen obwohl angeboten, keine Schweizer Franken tauschen konnten. US-Dollar sind sehr, sehr ungern gesehen. Ein paar Mal mussten wir vor der Bank warten, da nur eine kontrollierte Anzahl an Menschen in das Gebäude gelassen wurde. Auch hier bestimmte sich die Reihenfolge wieder durch das „Ultimo“-Prinzip. Dann mussten wir den Grund des Besuchs nennen, erhielten eine Nummer und mussten warten. Und Kubaner haben viel Zeit, sehr viel Zeit. Einmal durfte nur jeweils eine Person am Schalter stehen, ein anderes Mal wurde jeder 50-Euro-Schein genau aufgeschrieben und wir mussten unterschreiben. Außerdem wird jedes Mal der Ausweis verlangt. Die banken empfanden wir als sehr sicher und hatten nie Angst überfallen oder ausgeraubt zu werden, was in Kuba aufgrund eines hohen (und auch angewandten) Strafmaßes selten vorkommt.

Öffentliche Toiletten benutzen

Das funktioniert in Kuba nicht so einfach wie hier. Man gibt der Toilettenfrau, welche immer davor sitzt, irgendeinen Betrag zwischne 0,05 und 0,30 CUC. Sie teilt im Gegenzug Toilettenpapier aus, welches man wie in vielen anderen Ländern Südamerikas auch, nicht in die Toilette werfen darf. Dazu muss man auch sagen, was für uns völlig normal ist, Toilettenpapier zu besitzen, versteht sich in Kuba als Luxus. Ob die Anlagen dann sauber sind oder nicht, tja, das hängt wohl davon ab, wer gerade da sitzt…

Den Touristen das Geld aus der Tasche ziehen

Je länger wir reißen, desto mehr realisieren wir, wie abartig das Geschäft mit dem Tourismus auf Kuba ist. An jeder Straßenecke versucht man, uns das Geld aus der Tasche zu ziehen. Ob wir einen Strohhut kaufen, welcher 5 CUC kosten soll und zu einem anderen Kunden auf Spanisch gesagt wird 4 Euro. Das man immer und überall Eintritt bezahlen muss, selbst um einen normalen Wanderweg zu nutzen. Das man für Fotos immer noch extra zahlen soll und die Preise häufig über dem Eintritt liegen. Wahrscheinlich, weil sie mittlerweile wissen, dass die Touristen dazu nicht bereit sind und wenn es ihnen doch angeboten wird, dann schön die Hand aufhalten. Führungen lohnen sich nicht, da dieses in der Regel nur wenige Minuten gehen und die meisten dieser Infos auch im Reiseführer stehen.

Das häufigste Problem: Sie wandeln die Einheimischenwährung CUP einfach in CUC um, wenn ein Tourist vorbei kommt. So passiert in Havanna, als einige Einheimische sich ein Eis kauften. Als ich fragte, was es kostet, meinten sie 3,50 CUC, derzeit ca. 3,35 Euro. Das war mir dann zu viel und ich lehnte dankend ab. Irgendwann nervt diese Art allerdings extrem. Warum ich mir sicher bin, dass die Einheimischen weniger gezahlt haben? Weil für Kubaner 30 CUC ein ganzes Monatsgehalt ist. Und keiner von uns würde 12% seines Gehaltes für ein Eis ausgeben, oder? Und man muss auch einfach nicht alles bezahlen. Grundsätzlich sollte man IMMER vorher fragen was es kostet oder die Karte verlangen, da man sonst beim Bezahlen der Rechnung in der Regel eine böse Überraschung erlebt.

Allerdings hatten wir auch gute Erfahrungen. Zum Beispiel in einem Restaurante in Trinidad. Aber natürlich auch in den Casas, wo die Menschen sehr nett und hilfsbereit waren und wir nicht einmal das Gefühl hatten, dass sie es vorrangig auf das Geld absahen.

Ein Gedanke zu “Kubas Eigenarten

  1. Moin! Ein sehr interessanter Bericht! Nach Kuba wollte ich schon immer mal reisen, hab mich dieses Jahr aber für einen Sporthotel Urlaub in Südtirol entschieden… hab mir aber fest vorgenommen: nächstes Jahr gehts nach Kuba! Vielen Dank für deinen Bericht und beste Grüße

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